Dienstag, 30. November 2010

Engelberg Freeride - noch Fragen?

 Hier die Lines. Das "Laub" (s.u) ist die 1 bzw 2.


Wie La Grave, Alagna oder Zermatt gehört Engelberg zu den Top-Spots der
Alpen,wenn es ums Freeriden geht. Orte, die in dieser Liga spielen, zeichnen
sich vor allem dadurch aus,dass man vom vielen Nach-Oben-Starren ein
steifes Genick bekommt. So steil ragen die sie umgebenden Berge in den
Himmel. Der ist oft bewölkt und lässt das fallen, worauf die Behelmten
ziemlich scharf sind:Powder! Und der wird in den genannten Resorts großräumig
naturbelassen. Nicht dass es am Titlis keine tollen Pisten gäbe – es
ist einfach zu viel Gelände da, als dass die Raupen der Bullys alles plätten
könnten.
Schon auf der zweiten Sektion,während man beschaulich über die Gerschnialp
in Richtung Trübsee gondelt, können angehende Freeride-Missionare
ihre bisherigen Vorstellungen von steilen Bergen über Bord werfen.Denn
in Fahrtrichtung gesehen linker Hand bäumt sich eine weiße Wand in die
Senkrechte, die alle Dimensionen sprengt. Das »Laub« – so nennen die Einheimischen
diese Off-Piste-Variante – ist ein triftiger Grund,weshalb Tiefschneefans
aus aller Welt jedes Jahr nach Engelberg pilgern. Die Fakten zergehen
wie Schneekristalle auf der Zunge:Tausend hindernislose Höhenmeter
am Stück,mit einem Gefälle von 30 bis 35 Grad. Das mag sich im ersten
Moment nicht allzu krass anhören. Aber wer einmal schwindelig oben am
Laubersgrat stand, tief unter sich die winzigen Häuser Engelbergs, kann
feuchte Hände und ein flaues Gefühl im Magen kaum verleugnen. Freilich
ähnelt der monströse Hang an 90 von 100 Tagen eher einem Rübenacker als
einem jungfräulichen Powderparadies. Schließlich haben die Behelmten
mit den breiten Latten nichts anderes im Sinn,als die makellose Fläche nach
einem Dump unverzüglich in Schneestaub zu verwandeln.