Dienstag, 24. Januar 2012

Nationales Lawinenbulletin

für Dienstag, 24. Januar 2012
Ausgabezeitpunkt 23.1.2012, 17:00 Uhr
Verbreitet erhebliche Lawinengefahr

Allgemeines

Am Montag war es am Alpensüdhang teils sonnig, sonst bewölkt. Im Norden fielen wenige Zentimeter Schnee. Die Mittagstemperatur auf 2000 m lag bei minus 2 Grad. Der Wind blies im Westen schwach bis mässig, im Osten und Süden mässig bist stark aus Nordwest.
Die gebietsweise mächtigen Neu- und Triebschneeschichten der letzten Tage stabilisieren sich langsam. Die Verbindung zwischen den oberflächennahen Schneeschichten ist aber teils noch ungenügend. Besonders am Alpenhauptkamm sind an Nordhängen oberhalb von rund 2500 m bodennahe Schichten der Schneedecke schwach verfestigt.

Kurzfristige Entwicklung

Am Dienstag fallen am Alpennordhang vom östlichen Berner Oberland bis Liechtenstein und von Nordbünden bis ins Samnaun 10 bis 20 cm Schnee. In den übrigen Gebieten fallen bis 10 cm Schnee. Ganz im Süden bleibt es trocken und teils aufgehellt. Die Temperaturen sinken deutlich und liegen mittags auf 2000 m bei minus 9 Grad. In der Höhe und am Alpensüdhang bläst ein starker Nordwestwind. Vor allem in den Gebieten mit Neuschnee entstehen frische Triebschneeansammlungen.

Vorhersage der Lawinengefahr für Dienstag

Alpennordhang; Wallis ohne südliches Simplon Gebiet; nördliches Tessin; Nord- und Mittelbünden; Engadin; Münstertal:
Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3)
Am Alpennordhang vom Wildstrubel bis ins Liechtenstein, in Nord- und Mittelbünden, im Engadin und im Münstertal liegen die Gefahrenstellen an Steilhängen aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Am Alpennordhang vom Chablais bis zum Wildstrubel, im Wallis ohne südliches Simplon Gebiet und im nördlichen Tessin liegen sie vor allem an Triebschneehängen aller Expositionen oberhalb von rund 2200 m. Lawinen können bereits mit geringer Zusatzlast, beispielsweise durch einen einzelnen Schneesportler ausgelöst werden und bis mittlere Grösse erreichen. Die Hauptgefahr geht von älteren und frischen Triebschneeansammlungen aus. Abseits der gesicherten Pisten braucht es Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.
Südliches Simplon Gebiet; mittleres Tessin; Sottoceneri; Calancatal; Misox; Bergell; Puschlav:
Mässige Lawinengefahr (Stufe 2)
Die Gefahrenstellen liegen vor allem an Triebschneehängen aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Frische und ältere Triebschneeansammlungen sind kritisch zu beurteilen. Eine vorsichtige Routenwahl wird empfohlen.
Alle Gebiete: Unterhalb von rund 2200 m sind jeder Zeit Gleitschneelawinen bis zu mittlerer Grösse möglich. Dies vor allem an steilen Grashängen der Expositionen Ost, Süd und West. Exponierte Teile von Verkehrswegen sind vereinzelt gefährdet. Vorsicht unterhalb von Gleitschneerissen.

Tendenz für Mittwoch und Donnerstag

Am Mittwoch fällt im Norden wenig Schnee. Im Süden ist es teils sonnig. Am Donnerstag ist es im Osten zunehmend, sonst meist sonnig. Die Lawinengefahr nimmt ab. Vereinzelt sind Gleitschneelawinen weiterhin zu erwarten.
© 1998- 2012, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF 
 

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